GENTECHNIK freie Fütterung

Eine Ente will’s anders als die Pute. Die Gans lässt sich nicht mit den Haltungsbedingungen eines Huhns bei der Stange halten. Verschiedene Geflügelarten, unterschiedliche Ansprüche an den Lebensraum, dazu noch verschiedene Haltungsformen … – all das verlangt einiges an Wissen. Aber keine Sorge: Was Sie nicht wissen, weiß Weiss! Wenn Sie also Fragen zur richtigen Haltung haben, nehmen wir Sie gerne unter unsere Fittiche und geben Ihnen in einem persönlichen Gespräch kompetente Tipps.


DA LACHEN DIE HÜHNER ….

Ein paar Tipps, wie Sie Ihre Hennen zu glücklichen, gesunden und fleißigen Eierlegern machen.

Wasser wie wir.

Wasser ist auch für Hühner überlebensnotwendig. Geben Sie Ihren Tieren deshalb täglich genug vom frischen Nass – in einer Qualität, die auch Sie trinken würden. Achten Sie darauf, dass die Wasserbehälter immer sauber sind und einmal im Monat desinfiziert werden. Übrigens: Jede Legehenne braucht ca. ¼ l Wasser täglich. Kriegt sie einen Tag lang kein Wasser, kriegen Sie 7 Tage lang keine Eier. Ätsch!

Was Chicken gerne picken.

Jede Legehenne braucht am Tag ca. 12 dag Futter. Ein natürliches Mischfutter in bester Qualität ist dabei das A und O einer ausgewogenen Ernährung. Wollen Sie Ihre Tiere mit eigenen Komponenten verwöhnen, ist es besonders wichtig, eine Legekombi in Mehlform im Verhältnis 1:1 zu servieren – das bedeutet also, 6 dag Ihrer eigenen Komponenten mit 6 dag Legekombi zu ergänzen. Die Legekombi ist ein natürliches Produkt bestehend aus Weizenfuttermehl, aus Sojabohnen- und Sonnenblumenschrot, aus Kalk für die Eierschale, Aminosäuren zur besseren Verdaulichkeit des Futters und aus Vitaminen. Falls Sie nichts zufüttern, ist ein Lege-Alleinfutter mehlig empfehlenswert.

Darauf stehen Hühner.

Ob Boden oder Nest – Qualität und Zustand der Einstreu sind für die Tiergesundheit besonders wichtig. In nasser, verschmutzter Einstreu entwickeln sich nicht nur rasch Bakterien, Pilze, Milben und Würmer, es bildet sich darüber hinaus auch Ammoniak, das zu schweren Atemwegserkrankungen führt. Verwenden Sie deshalb für den Boden Stroh und Hobelspäne – beides sauber und trocken. Für die Nester sind saubere Hobelspäne und Dinkelspelzen, also die trockene Schale des Dinkelkorns, eine empfehlenswerte Einstreu. Optimal ist natürlich ein Abrollnest, bei dem die Eier in eine Lade rollen, der man immer saubere Eier entnehmen kann.

Licht ist Legen.

Helle Köpfe wissen es längst: Für eine erfolgreiche, produktive Hühnerhaltung mit hoher Legeleistung ist die Tageslichtlänge ein entscheidender Faktor. Nicht die Größe der Stallfenster, nicht die Menge an Sonnenlicht im Freilauf – nein, die Zahl der Tageslichtstunden zählt! Das ist insbesondere in den dunklen Wintermonaten von Bedeutung. Um nämlich so viele Eier zu legen wie im Sommer, brauchen Legehennen im Winter 15 Stunden Tageslicht – viel mehr also, als die natürlich verfügbaren max. 9 Stunden. Fazit: Künstliches Tageslicht ist für eine Ertragsoptimierung unerlässlich. Und weil ca. 80 % der Eier am Vormittag gelegt werden, sollte die künstliche Verlängerung der Tageslichtdauer am besten morgens geschehen, um den Lebensrhythmus und damit die Legefreudigkeit der Tiere nicht zu stören. Folglich sollte im Winter um ca. 3:00 Uhr in der Früh das Licht im Stall an- und um ca. 9:00 Uhr, wenn’s tatsächlich hell ist, wieder ausgehen. Mit beginnender Dunkelheit, ca. 17:00 Uhr, wird der Legetag offiziell beendet und die Tiere gehen wie üblich schlafen – ja, daher auch der Spruch „mit den Hühnern ins Bett gehen“ für den frühen Antritt der Nachtruhe. Im Frühling muss die Tageslicht-Verlängerung angepasst werden: Morgens 4:00 – 8:00 Uhr, abends ca. 19:00 Uhr. Im Sommer sind die natürlichen Tageslichtstunden ausreichend; im Herbst sollte das Lichtprogramm des Frühlings wiederholt werden.

Gesundheit – das Gelbe vom Ei.

Goldene Regel wenn’s um die Gesundheit Ihres Hühnervolkes geht: Wirkt ein Hühnchen krank und mau, mach’ Dich sofort beim Tierarzt schlau! Hühner reagieren schnell „verschnupft“, wenn ihnen elementare Gesundheitsleistungen versagt bleiben. Wenig oder gar keine Eier sind dann wahrscheinlich das geringste Übel. Nebenbei: Lassen Sie Krankheitssymptome unbeachtet, hat auch Ihr Veterinär sicher bald ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen …

Wichtig zu wissen:

  • 80 % aller Geflügelkrankheiten werden mit Kot übertragen. Dabei bedeutet wässriger Kot: Verdacht auf Clostridien, gelber Kot: Verdacht auf Histomoniasis (Schwarzkopfkrankheit) und roter Kot: Verdacht auf Kokzidiose.
  • Geflügelschnupfen (Coryza, infektiöse Bronchitis IB, Mycoplasma gallisepticum MG, infektiöse Laryngotracheitis ILT) zeigt sich durch Nasen- und Augenausfluss, geschwollene Köpfe, Niesen, Husten und Atemnot verbunden mit Mattheit, Fressunlust und Rückgang der Legeleistung. Impfungen sind möglich und reduzieren Infektionen.
  • Milben – hartnäckige Plagegeister. Sie können Hühner nicht nur bis aufs Blut sekkieren, sondern auch ihre Legeleistung nachhaltig beeinträchtigen. Die Tiere dauerhaft von diesen Parasiten zu befreien, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Also müssen alle Maßnahmen darauf gerichtet sein, den Befall so niedrig wie möglich zu halten.

Einer der wirtschaftlich bedeutendsten Schädlinge ist die rote Vogel- oder Blutmilbe. Sie saugt sich im Unter¬gefieder an der Haut der Hühner fest, die Tiere verlieren ihre Federn, werden auffallend unruhig, kratzen und picken heftig, magern ab, werden schwach und krankheitsanfällig und hören auf, Eier zu legen. Ohne Gegenmaßnahmen kann der Blutverlust zum Tod des Huhns führen.

Unerlässliche Gegenmaßnahmen sind:

  • Eine gründliche Reinigung von Stall und Gerätschaften.
  • Eine Grunddesinfektion gegen Viren und Bakterien: Kieselgur (ein natürliches, aus Kieselalgen gewonnenes, pulverförmiges Pestizid) im Wasser anrühren und Wände, Böden, Geräte sowie Legenester besprühen.

Beim Tierarzt sind folgende Wirkstoffe erhältlich:

  • ACO-Spray S. 500 – ein Bio-Wirkstoff ähnlich wie Kieselgur.
  • Welitan Plus-Puder – zum Einstauben von Böden, Wänden, Geräten und Legenestern.
  • Welitan Plus-Sprühkonzentrat – zum Besprühen von Böden, Wänden, Geräten und Legenestern.

Achtung: Bei allen Anwendungen dürfen niemals Tiere besprüht werden! Die Sicherheitshinweise auf dem Beipackzettel sind unbedingt zu beachten!

Nachfolgend eine paar natürlich-alternative Futterzusätze zur Förderung der Tiergesundheit:

  • Bierhefe
    Bierhefe enthält wichtige Mineralien und unterstützt die Glutathion-Versorgung, entgiftet, stärkt die Funktion der Leber, kräftigt das Immunsystem, fördert das Wachstum u.a.m. Täglich 1 Teelöffel Bierhefe unters Futter gemischt, tut dem Huhn gut.
  • Kräutermischung
    Als wertvolle Abwechslung und zur Steigerung des Wohlbefindens der Tiere lohnt es sich, von Zeit zu Zeit Brennnessel, Löwenzahnblätter, Kräuterblätter kleingeschnitten dem Futter beizumengen.
  • Majoran und Pfefferminze
    Gerebelte und getrocknete Majoran- und Pfefferminzblätter können dem Futter als Wachstumsförderer zugemischt werden.
  • Getrocknete Vogel- und Wacholderbeeren
    Im Herbst und Winter ins Futter gestreut, schützen diese Früchte die Hühner vor Krankheiten.
  • Eichenrindenasche
    Als natürliche Prophylaxe gegen Geflügelschnupfen empfiehlt es sich, eine Handvoll Eichenrindenasche in 1 l Wasser einzurühren, aufzukochen, erkalten zu lassen und diese Tinktur den Hühnern zu trinken zu geben.
  • Kamille
    Im Heißaufguss zubereiteter Kamillentee eignet sich gut, Hühner gesund zu halten. Besonders bei der Entleerung des Kropfes sollte man reichlich Kamillentee einflößen.
  • Fichtenzweig-Essenz als Durchfall-Bremse
    Leiden Hühner an leichtem Durchfall, kann man angestampfte Fichtenzweige eine Nacht lang in lauwarmem Wasser ziehen lassen, die so entstandene Essenz mit den in ihr gelösten hydrophilen Pflanzenstoffen am nächsten Morgen abseihen und sie tagsüber den Tieren zu trinken geben.
  • Haferkörner und Baldrianwurzel gegen Völlerei-Durchfall
    Bei Durchfall als Folge von zu üppigem Wurm-Konsum kann den Tieren durch Zumischen von gerösteten und pulverisierten Haferkörnern oder Baldrianwurzeln zum Futter geholfen werden.

Wichtig: Diese natürlichen Futterzusätze dienen der Unterstützung der Tiergesundheit, ersetzen aber nicht die regelmäßige oder akute tierärztliche Versorgung.